Unterbarmen - Logenhaus
Das Gebäude
wurde 1884 für Gustav Wilkes, Teilhaber der Bandfabrik Höffken & Wilkes (Haspeler
Str. 43a) im Stil des Spätklassizismus errichtet. Besonders auffallend ist die
ausgeglichene Form des Gebäudes mit dem leicht hervorspringenden
Eingangsbereich, dessen Portal mit zwei ionischen Säulen flankiert wird. Zudem
sticht das Gebäude von allen auf der Friedrich-Engels-Allee hervor ob des blauen
Anstrichs, der seit 1745 festgelegten Grundfarbe der Freimaurerei. Der Sitz der
Wuppertal Freimaurer wird zudem durch zwei weitere Symbole im Eingangsbereich
verdeutlicht: das Winkelmaß, das daran erinnern soll, immer in angemessener Form
zu handeln und der Zirkel, Symbol für die weltumspannende Denkweise der
Freimaurer.
Das Gebäude war ursprünglich als
Wohnhaus konzipiert worden. Erst im Jahre 1915 ging es per Verkauf an die
Unterbarmer Johannisloge „Zur Bruderkette im Wuppertal“ über. Im Zuge
nationalsozialistischer Propaganda, die sich gegen das Werk und Wirken der
Freimaurer richtete, wurde 1933 das gesamte Vermögen und Besitztümer der
Freimaurer konfisziert, was 1935 in der Auflösung der aller deutschen Logen
kulminierte. Die Selbstauflösung der Unterbarmer Loge wurde am 17.07.1935
vollzogen.
Nach den Ereignissen des 2.
Weltkrieg fand am 17.09.1947 die Wiederzulassung der Loge durch die britische
Besatzungsbehörde statt, was dazu führte, dass am 19.03.1948 die erste
Hauptversammlung im Ratskeller in Elberfeld stattfinden konnte. 1953 erfolgte
die offizielle Rückgabe des Unterbarmer Hauses.
Neben der
Johannisloge „Zur
Bruderkette im Wuppertal“ sind zwei weitere (und ältere) Wuppertaler Logen hier
untergebracht: „Hermann zum Lande der Berge“ (1813) und „Friede und Fortschritt“
(1924).
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